Schwangerschaftsdauer

Die durchschnittliche Schwangerschaftsdauer variiert je nach Berechnungsgrundlage: Entweder ab dem Beginn des Zyklus oder ab dem Zeitpunkt der Befruchtung. Das ergibt eine durchschnittliche Dauer von 280-282 Tagen ab Zyklusbeginn oder 266-267 Tage ab Befruchtung, was 40 Wochen oder 10 Mondmonaten entspricht.

In Europa basiert die medizinische Berechnung der Schwangerschaftsdauer auf dem ersten Tag der letzten Regelblutung, was etwa 14 Tage vor der eigentlichen Befruchtung liegt. Der Eisprung, also der Moment, in dem die Eizelle befruchtet werden kann, tritt typischerweise in der Zyklusmitte auf. Um den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, zählt man in der Regel 12-16 Tage vom Beginn der Menstruation zurück. Die exakte Feststellung des Eisprungzeitpunkts ist retrospektiv möglich, eignet sich jedoch nicht zur sofortigen Bestimmung im aktuellen Zyklus. Über mehrere Zyklen hinweg ermittelte Messungen bieten jedoch recht zuverlässige Anhaltspunkte. Ein durchschnittlicher Menstruationszyklus dauert 28 Tage, doch Zyklen von bis zu 35 Tagen sind nicht ungewöhnlich.

Nachdem die Befruchtung stattgefunden hat, lässt sich der voraussichtliche Geburtstermin basierend auf dem ersten Tag der letzten Menstruation bestimmen (gemäß der Naegele-Regel).

Naegele-Regel:

Um den voraussichtlichen Geburtstermin nach der Naegele-Regel zu bestimmen, geht man wie folgt vor:

1. Man nimmt den ersten Tag der letzten Menstruation.
2. Von diesem Datum zieht man drei Monate ab.
3. Zu dem resultierenden Datum fügt man sieben Tage hinzu.
4. Schließlich addiert man ein Jahr.

Formel: Erster Tag der letzten Menstruation – 3 Monate + 7 Tage + 1 Jahr

Zum Beispiel: Wenn der erste Tag der letzten Menstruation der 15. Januar war: 15.01 – 3 Monate = 15.10 des Vorjahres 15.10 + 7 Tage = 22.10 des Vorjahres 22.10 + 1 Jahr = 22.10 des aktuellen Jahres (voraussichtlicher Geburtstermin)

Wenn eine Frau einen Zyklus hat, der von den üblichen 28 Tagen abweicht, muss man die Anzahl der Abweichtage zusätzlich hinzufügen oder abziehen.

Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins mittels Naegele-Regel:

Man nimmt den ersten Tag der letzten Menstruation, zieht drei Monate ab, addiert sieben Tage und – falls der Zyklus von den üblichen 28 Tagen abweicht – die entsprechende Anzahl der Abweichtage. Schließlich wird noch ein Jahr addiert.

Beispiel: Wenn der erste Tag der letzten Menstruation der 20.09.2017 war und der Zyklus 32 Tage dauert (4 Tage länger als der Standardzyklus):
20.09. – 3 Monate = 20.06. 20.06. + 7 Tage = 27.06. 27.06. + 4 Tage (wegen der Zyklusabweichung) = 01.07. 01.07. + 1 Jahr = 01.07. Folgejahr (geschätzter Geburtstermin).

Wichtig ist, dass diese Berechnung darauf basiert, dass die Frau den Beginn ihrer letzten Menstruation kennt und einen konstanten Zyklus hat.

Ist hingegen der Konzeptionstag bekannt, kann man diesen verwenden: Konzeptionstag – 3 Monate – 7 Tage + 1 Jahr.

In Arztpraxen und Kliniken werden oft Schwangerschaftskalender (Gravidarien) genutzt, um den Termin zu bestimmen. Ebenso gibt es heutzutage zahlreiche Apps und digitale Tools, die den voraussichtlichen Geburtstermin automatisch berechnen.

Es ist wichtig zu betonen, dass der berechnete Geburtstermin lediglich ein Richtwert ist. Nur rund 4% aller Schwangerschaften enden tatsächlich am exakt errechneten Tag. Selbst wenn der Zyklus regelmäßig war und der Beginn der letzten Periode genau bekannt ist, werden die meisten Kinder (88%) innerhalb eines 14-tägigen Zeitfensters um den errechneten Termin herum geboren. Die durchschnittliche Abweichung beträgt dabei 10,8 bis 12,7 Tage.

Der voraussichtliche Geburtstermin gibt an, wann eine Schwangere wahrscheinlich ihr Kind zur Welt bringt. Es gibt mehrere Methoden, um diesen Termin zu berechnen, wobei die Naegele-Regel am häufigsten verwendet wird:

Weitere Methoden:

• Ultraschalluntersuchung: Besonders im ersten Trimester kann durch eine Ultraschalluntersuchung die Größe und Entwicklung des Embryos oder Fötus gemessen werden, was eine recht genaue Schätzung des Geburtstermins ermöglicht.
• Berechnung nach dem Konzeptionstag: Wenn der genaue Tag der Befruchtung bekannt ist (was eher selten der Fall ist), kann man diesen zur Berechnung nutzen. Die Formel lautet: Konzeptionstag – 3 Monate – 7 Tage + 1 Jahr.

Es ist wichtig zu betonen, dass der berechnete Geburtstermin lediglich ein Richtwert ist und nur etwa 4% aller Babys tatsächlich am errechneten Termin zur Welt kommen. Die meisten Kinder werden in einem Zeitraum von etwa zwei Wochen vor oder nach diesem Datum geboren.