Chromosomenstöruung

Chromosomenstörungen

Chromosomenstörungen während der Schwangerschaft sind genetische Anomalien, bei denen es zu Abweichungen in der Anzahl oder Struktur der Chromosomen im Embryo oder Fötus kommt. Chromosomen sind die Träger der genetischen Information und spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung eines gesunden Menschen. Abweichungen in den Chromosomen können zu schwerwiegenden Entwicklungsproblemen und genetischen Erkrankungen führen. Hier sind einige häufige Chromosomenstörungen, die während der Schwangerschaft auftreten können:

  • Trisomie 21 (Down-Syndrom): Bei Trisomie 21 hat das Kind drei Kopien des Chromosoms 21 anstelle der üblichen zwei. Dies führt zu geistiger Behinderung, charakteristischen Gesichtszügen und oft zu Herzproblemen und anderen gesundheitlichen Herausforderungen.
  • Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) und Trisomie 13 (Pätau-Syndrom): Diese sind seltener als das Down-Syndrom, aber sie führen zu schweren Entwicklungsstörungen und haben eine geringere Überlebensrate. Kinder mit Trisomie 18 oder 13 haben oft multiple körperliche Anomalien.
  • Turner-Syndrom: Turner-Syndrom tritt bei Mädchen auf und beinhaltet das Fehlen eines X-Chromosoms oder eine teilweise Deletion davon. Dies führt zu körperlichen Merkmalen wie geringer Körpergröße und Unfruchtbarkeit.
  • Klinefelter-Syndrom: Klinefelter-Syndrom betrifft Jungen und wird durch das Vorhandensein eines zusätzlichen X-Chromosoms (XXY) verursacht. Es kann zu hormonellen Problemen, Unfruchtbarkeit und anderen gesundheitlichen Herausforderungen führen.
  • Triple-X-Syndrom (XXX-Syndrom) und XYY-Syndrom: Diese Störungen sind ebenfalls auf Abweichungen in der Anzahl der Geschlechtschromosomen zurückzuführen und können eine breite Palette von Symptomen und Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass Chromosomenstörungen in den meisten Fällen sporadisch auftreten und nicht auf das Verhalten der Eltern während der Schwangerschaft zurückzuführen sind. Das Risiko für Chromosomenstörungen steigt mit dem Alter der Mutter, insbesondere ab dem 35. Lebensjahr. Um das Risiko einer Chromosomenstörung in der Schwangerschaft zu bewerten, können verschiedene pränatale Tests durchgeführt werden, darunter:

  • Nicht-invasive pränatale Tests (NIPT): Diese Bluttests können Chromosomenstörungen mit hoher Genauigkeit identifizieren und werden normalerweise zwischen der 10. und 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
  • Ersttrimester-Screening: Dies umfasst eine Kombination aus Bluttests und Ultraschalluntersuchungen, die zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
  • Chorionzottenbiopsie (CVS) und Amniozentese: Diese invasiveren Verfahren können Chromosomenstörungen diagnostizieren, werden jedoch normalerweise erst dann empfohlen, wenn das Risiko hoch ist oder ein auffälliger Befund vorliegt.

Die Entscheidung für pränatale Tests und die weitere Vorgehensweise hängt von den individuellen Umständen der Schwangerschaft und den Wünschen der Eltern ab. Es ist wichtig, die Ergebnisse und Empfehlungen mit einem genetischen Berater oder Arzt zu besprechen, um die beste Entscheidung für die Gesundheit der Mutter und des Kindes zu treffen.

Trisomie 13

Trisomie 18

Trisomie 21

Trisomie 22